Nachhaltige Heizzentrale für Nahwärmenetz erspart Stadt Kaufbeuren 70 % CO2
Nachhaltige Heizzentrale für Nahwärmenetz erspart Stadt Kaufbeuren 70 % CO2
Die Stadt Kaufbeuren entschied sich bei ihrer jüngsten Heizungssanierung, vier Gebäude über ein Nahwärmenetz zu verbinden. Durch die Kombination von Gasheizung, Wärmepumpen und einem BHKW spart die Stadt zukünftig rund 225 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
- Schule & Sportstätte
- Renovierung
- Gas
Im Rahmen eines CO2-Einsparprogramms des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) setzte die Stadt Kaufbeuren bei der Beheizung von vier öffentlichen Gebäuden auf die Sanierung und den Ausbau des vorhandenen Nahwärmenetzes. Drei Schulen waren bereits durch dieses verbunden. Nun sollte auch ein Verwaltungsgebäude inklusive Jugendzentrum und Bücherei dazugeschlossen werden.
„Die bestehenden Öl- und Gasheizungen waren in die Jahre gekommen und arbeiteten ineffizient. Für uns stand bei der Sanierung an erster Stelle, dass die neue Heizzentrale wirtschaftlich, robust, langlebig und vor allem nachhaltig ist. Die umgesetzte Systemlösung erfüllt diesen Anspruch auf hohem Niveau“,
erläutert Stephan Pawelke, bei der Stadt Kaufbeuren für die Gebäudetechnik zuständig, die Anforderungen an das Projekt. Gemeinsam mit dem planenden Ingenieurbüro rund um Mathias Baumann setzte Hoval eine Lösung bestehend aus einem Gasbrennwertkessel UltraGas, drei Wärmepumpen Thermalia und einem Blockheizkraftwerk (BHKW) um. Diese versorgen seit Herbst 2020 das 6.500 m² große Areal mit Wärme. Eine noch in der Planungsphase befindliche Turnhalle erweitert die Fläche zukünftig um weitere 1.500 m². Mit der sowohl effizienten als auch nachhaltigen Heizzentrale halbiert Kaufbeuren den Energieverbrauch in den Gebäuden und spart gleichzeitig rund 225 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
290 Meter Nahwärmenetz
Die neue Heizzentrale wurde in einem der historischen Schulgebäude aus dem Jahr 1873 im Gewölbekeller eingebaut. Das noch jüngere Verwaltungsgebäude aus den 1960er-Jahren wurde vorab durch den Tausch der Fenster und eine Dach- und Fassadendämmung energetisch saniert.
„Da die Gebäude auf unterschiedlichen Grundstücken liegen, lag eine Herausforderung des Projekts darin, alle Einheiten durch Wärmeleitungen optimal zu verbinden, ohne Energie zu verlieren. Die durchgeführten Tiefbauarbeiten zur Leitungsverlegung funktionierten einwandfrei“,
betont Ingenieur Mathias Baumann. Insgesamt besteht das Nahwärmenetz aus 290 Metern an gedämmten unterirdischen Erdleitungen, die neu verlegt werden mussten.
Niedertemperatur für mehr Effizienz
Die Vorlauftemperatur der Heizungen liegt jetzt zwischen 35 und 50 Grad. Das macht die Heizzentrale sowohl umweltfreundlicher als auch kostengünstiger im Betrieb
erklärt Mathias Baumann die Vorteile. Das BHKW und die drei Wasser-/Wasser-Wärmepumpen tragen die Grundlast der Energieversorgung aller vier Gebäude. Der Gasbrennwertkessel deckt Verbrauchsspitzen ab und kommt zur Warmwasserbereitung in der Turnhalle zum Einsatz. Durch die Nutzung der Hoch- und Niedertemperatur-Rücklauftechnologie ist der hohe Wirkungsgrad durch Kondensation gewährleistet. Auch für die Zukunft bietet die Heizzentrale noch Möglichkeiten.
„Die aktuelle Anlage könnte auch noch die Erweiterung der Turnhalle und zusätzliche Klassenzimmer versorgen“,
hebt Stephan Pawelke die Zukunftsfähigkeit der Anlage hervor.
Zugriff auf Heizzentrale von jedem Gebäude aus
Ein weiterer Fokus wurde auf die Integration aller Geräte der Heizzentrale in die ebenfalls neu aufgebaute Gebäudeleittechnik gelegt. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Visualisierung und Optimierung der einzelnen Komponenten. Hier bringt Hoval durch die Einbindung seiner Fernwartungstechnologie einen entscheidenden Vorteil mit ein. So verlangen vor allem die Schulen aufgrund der regelmäßigen Ferien öfter ein aktives Absenken der Heizleistung.
Die Hausmeister aller verbundenen Gebäude haben durch die übergreifende Regelung die Wärmeversorgung jederzeit im Blick und können direkt vor Ort eingreifen“
so Herr Pawelke.
Systemlösung aus einer Hand
Bereits während der Planungsphase war es für alle Beteiligten besonders wichtig, dass die Lösung aus einer Hand kommt. Mit Mathias Baumann und Hoval hat die Stadt Kaufbeuren Partner mit hoher Kompetenz und Entscheidungsfreude gefunden.
„Die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten hat einwandfrei funktioniert. Beide Partner haben das Projekt kompetent und zuverlässig umgesetzt. Es hätte nicht besser sein können“,
betont Stephan Pawelke und ergänzt:
„Auch jetzt nach der finalen Inbetriebnahme kann ich mich darauf verlassen, jederzeit einen Ansprechpartner an der Seite zu haben.“
Diese sind seitens Hoval die Projektbeteiligten Wilhelm Bauer, Nikolaus Kirchberger und Robert Peschke sowie Mathias Baumann als Fachplaner HLS, die sich weiterhin intensiv um die optimale Funktion der Anlage kümmern.